Profil
Route
Tiefencastel (869) – Alvaschein (1004) – Sils im Domleschg (679) – Rothenbrunnen (627) – Rhäzüns (648) – Bonaduz (651) – Reichenau (596) – Tamins (665) – Felsberg (566) – Chur (594)
Länge
43,1 km
Fahrzeit
3 h 58 min
Reisezeit
7 h 45 min
Schnitt
10,9 km/h
Spitze
40,7 km/h
Höhenmeter
337 m
max. Höhe
1004 m ü. M.
Beschreibung
Sonne, Sonne, nichts als Sonne, und dazu wurde es in der tiefen Lage auch recht warm. In der Sonne wurden rasch mehr als +30 °C erreicht. Im Schatten machte sich jedoch die mit dem neuen Hoch eingeflossene kühlere Luftmasse bemerkbar. In der Schinschlucht sowieso und dann auch im Hinterrheintal gab es passend zur Mittagszeit reichlich Schatten. Somit geriet diese letzte Etappe nicht zu einer Hitzeetappe. Davon hatte es bei dieser Tour schon mehr als genug gegeben. Vom Profil her war diese Etappe eine Mittelgebirgsetappe, die auch in entsprechenden Höhenlagen verlief. Das „Dach der Etappe“ in Alvaschein lag gerade so eben über 1000 m ü. M., für eine Etappe in den Alpen also sehr niedrig. In Tiefencastel wurde auf die Veloroute 6 „Graubünden-Route“ aufgefahren.
Zwischen Tiefencastel und Thusis wird die Veloroute 6 auf Straßen geführt, weil im engen Albulatal und vor allem in der Schinschlucht kein Platz für separate Fahrradwege (Schweiz: Velowege) vorhanden ist. Der von Tiefencastel aus erste Tunnel, der Alvascheintunnel, wird durch die Routenführung über Alvaschein umfahren. Für den 1100 m langen Solistunnel und den kurz darauf folgenden 450 m langen Passmaltunnel gibt es keine kleinräumigen Umfahrungen. Daher führt die Veloroute 6 durch diese beiden Tunnel. Selbst Fußgänger nutzen diese beiden Tunnel, für die es in beiden Tunneln auf einer Seite einen Gehsteig gibt. Die Tunnel werden auf die Anwesenheit von Fahrradfahrern (Schweiz: Velofahrern) und Fußgängern hin überwacht. Wenn sich gerade Fahrradfahrer oder Fußgänger im Tunnel aufhalten, wird dies jeweils an beiden Tunnelportalen durch Leuchtanzeigen signalisiert. Die meterspurige Albulabahn wird in den Bereichen beider Tunnel (und auch im Bereich des Alvascheintunnels) in separaten Tunneln geführt.
Mit der Fahrt durch die Schinschlucht inklusive der beiden Tunnel bot diese Etappe das letzte alpine Fahrerlebnis dieser Tour. Nach der Ausfahrt aus dem Passmaltunnel, dem letzten durchfahrenen Tunnel im Rahmen dieser Tour, rückte der Heinzenberg ins Blickfeld. Der alpine Teil dieser Tour war entgültig zu Ende.
Im Hinterrheintal zwischen Thusis und Rothenbrunnen tragen die beiden Talflanken unterschiedliche Namen. Die Talseite östlich des Hinterrhein wird Domleschg genannt, die Talseite westlich des Hinterrhein Heinzenberg. Während das Domleschg mit den dahinter aufsteigenden Plessur-Alpen noch alpinen Charakter aufweist, hat der Heinzenberg mittelgebirgigen Charakter. Der Heinzenberg steigt sehr moderat an. Die Höhe des Heinzenberggrat reicht aus, um den Blick auch höhere Berge dahinter zu versperren.
Bei Sils im Domleschg endete die Radwegbeschilderung am Hinterrhein. Die mitgeführte Karte (Landeskarte der Schweiz 1:100000), die im Hochgebirge gut funktioniert, half hier auch nicht weiter, da darin keine Schweizer Velorouten oder sonstige Radwege ausgewiesen sind. Da so weit unten auch kein nennenswerter Fahrradverkehr herrschte, der auf den Verlauf der Veloroute 6 hätte hinweisen können, fiel die Wahl auf einen Weg entlang des Hinterrhein flussabwärts, da diese Fahrtrichtung notwendigerweise ins Alpenrheintal führen würde. Dieser Weg ist größtenteils eine Schotterpiste und führt teilweise hochromantisch zwischen Hinterrhein und Autobahn (in Sicht-, Hör- und Riechweite). Dafür fuhren auf dem Weg keine Kraftfahrzeuge. Der Weg führt teilweise durch Wald, was gerade in der Mittagszeit eine Fahrt in der prallen Sonne ersparte. Außerdem führt der Weg über die unterste Albulabrücke, also die letzte Brücke über die Albula vor deren Mündung in den Hinterrhein, und wenig später auch an die Mündung der Albula in den Hinterrhein. Entlang des Weges fanden sich nur Wander- und Mountainbike-Wegweiser, womit klar wurde, dass auf diesem Weg nicht die Veloroute 6 verlief. Bei Rothenbrunnen standen an der Dorfstrasse-Brücke wieder Fahrradwegweiser und der Hinweis auf eine längerfristige Wegsperrung bei Ravetg, weshalb die Veloroute 6 über die Dorfstrasse-Brücke auf die Westseite des Hinterrhein umgeleitet wird. Da das Thema Mittagessen aber deutlich in der Vordergrund rückte, wurde erst mal auf die Straße nach Rhäzüns aufgefahren, wo ein Restaurant gerade noch vor Küchenschluss um 14:00 Uhr erreicht wurde. Nach dem Mittagessen wurde zunächst auf der Straße bis Bonaduz gefahren. Dort fand sich zwar eine Auffahrt auf die Veloroute 2 „Rhein-Route“, die aber sichtbar durch sehr welliges Gelände führt, während die Straße nach Reichenau deutlich flacher verläuft. Daher wurde zunächst auf der Straße weiter gefahren und erst kurz vor Reichenau auf die asphaltierte Veloroute 2 gewechselt, die dann bis Chur nicht mehr verlassen wurde.
In Tamins ist die Beschilderung der Veloroute 2 wenig schlüssig, da sie am Südrand des Ortes auch für talabwärts Fahrende zunächst talaufwärts weist. Zudem geht es in Tamins kurz aber sehr steil bergauf. Klarheit darüber, dass dieser Anstieg auf der Veloroute 2 talabwärts liegt, bringt ein Ortsplan am Südrand von Tamins. Am oberen Ende des Anstiegs im Ortszentrum von Tamins zeigt die Beschilderung der Veloroute 2 wieder erwartungsgemäß talabwärts für talabwärts Fahrende und talaufwärts für talaufwärts Fahrende.
Nach dem letzten kurzen aber knackigen Anstieg dieser Tour folgte ab Tamins eine langgezogene Abfahrt bis Felsberg. Dort erfolgte die letzte Rheinüberquerung der Tour. In Chur wurde zunächst der Bahnhof angefahren. Dort hatte sogar am Sonntag ein Lebensmittelladen geöffnet, in dem Proviant für die Rückreise ergänzt wurde.