Fahrradtouren: Alpen, 11. Etappe, gefahren am 16.08.2025
Der Sackpfeyffer zu Linden
Profil
Berg, schwer
Route
Maloja (1812) – Plaun da Lej (1804) – Sils im Engadin/Segl (1801) – Silvaplana (1816) – Julierpass (2284) – La Veduta (2223) – Alp Surgonda (2150) – Plang Buel (1800) – Bivio (1768) – Sur (1541) – Mulegns (1479) – Rona (1406) – Tinizong (1228) – Savognin (1201) – Cunter (1180) – Tiefencastel (869)
Länge
54,4 km
Fahrzeit
4 h 36 min
Reisezeit
9 h 10 min
Schnitt
11,8 km/h
Spitze
44,8 km/h
Höhenmeter
501 m
max. Steigung
16 %
max. Höhe
2284 m ü. M.
Beschreibung
Auch dieser Tag begann sonnig und warm, aber das sollte sich bald ändern. Das Brüllhitzehoch, dass das Wetter seit der 01. Etappe bestimmt hatte, zog nach Südosten ab. Von Nordwesten zog ein Hoch mit einer kühleren Luftmasse auf. Zwischen diesen beiden Hochdruckgebieten war Platz für genau ein Regengebiet. Anders als am Nachmittag des Vortages, als der Malojawind talabwärts wehte, wehte am Morgen der Brüscha talaufwärts. Der Wind kam also wieder von vorne. Von Osten kommend zogen zunehmend dichtere Wolken auf. In Silvaplana setzte Regen ein und die Norddeutsche Trachtenkleidung wurde erforderlich, wegen der anstehenden Bergauffahrt mit kurzer Regenhose und ohne Regenüberhandschuhe.
Von Silvaplana aus führen zunächst zwei Straßen Richtung Julierpass. Die neue Straße ist bis zur Zusammenführung mit der alten Straße großenteils durch einen Tunnel geführt und für den Fahrradverkehr (Schweiz: Veloverkehr) gesperrt, sodass dieser die alte Straße, die „Via dal Güglia“ nutzen muss. Die Einfädelung auf diese ist etwas versteckt, der dortige Fahrradwegweiser zumindest bei regnerischem Wetter sehr unauffällig. Die alte Straße ist bis zur Zusammenführung mit der neuen Straße nahezu durchgängig sehr steil. Die Südrampe des Julierpass weist auf der alten Straße beginnend nur drei Kehren auf, wobei die unterste Kehre seit der Fertigstellung der neuen Straße kaum noch als Kehre auffällt, da in dieser Kehre die neue Straße mit der alten Straße zusammengeführt wird. Die beiden anderen Kehren schließen sich oberhalb der Zusammenführung von alter und neuer Straße an. Danach verläuft die Südrampe des Julierpass recht kurvenarm bis zur Passhöhe. Die Südrampe wird auf der alten Straße beginnend gänzlich ohne Tunnel oder Galerien geführt.
Mit dieser Etappe stand die letzte Hochgebirgsetappe dieser Tour an. Damit einhergehend wurde im Rahmen dieser Tour auch der letzte Bergpass überquert. Dazu gibt es ein passendes Lied. Aufgrund der hohen Starthöhe waren nicht ganz so viele Höhenmeter bergauf zu überwinden. Im Bereich der beiden oberen Kehren setzte der Regen kurz aus. Danach fiel nicht mehr ganz so viel Regen und wenig später endete dieser. Die Temperatur hatte bis dahin für die Fahrt in kurzer Regenhose grenzwertige +11 °C erreicht. Nach dem Ende des Regens setzte sich allmählich wieder die Sonne durch und die Temperatur stieg wieder in einen angenehmeren Bereich. Noch vor Erreichen der Passhöhe rückte im Rahmen dieser Tour mit dem Piz Bernina der letzte Berg, dessen Gipfel oberhalb der klimatischen Schneegrenze liegt und daher großenteils mit Schnee und Eis bedeckt ist, aus dem Blickfeld. Während der restlichen Tour waren auch keine Gletscher mehr zu sehen. Dafür gerieten vor Erreichen der Passhöhe Murmeltiere ins Blickfeld, die zuvor mit einigen schrillen Pfiffen auf sich aufmerksam gemacht hatten. Auf der Passhöhe gibt es einen Kiosk, in dem auch einfache warme Mahlzeiten serviert wurden, und ein Toilettenhäuschen, also alles nötige. Der Andrang auf der Passhöhe hielt sich im überschaubaren Rahmen. Somit war die Passhöhe dieses letzten 2000er-Passes dieser Tour ein angenehmer Kontrast zur Passhöhe des Passo dello Stelvio, dem ersten 2000er-Pass dieser Tour. Danach ging es erstmal nur noch abwärts, montane Baumgrenze und montane Waldgrenze wurden zum letzten Mal im Rahmen dieser Tour überquert und zwar in der falschen Richtung. Am Südende des Stausee Lai da Marmorera liegt eine fiese Gegensteigung, die nach der bis dahin schon sehr langen Abfahrt gar nicht gut kam. Danach ging es bis Tiefencastel aber nur noch bergab mit einigen fast flachen Abschnitten. Mit der Annäherung an Tiefencastel bedeckten höher liegende Wolken mehr und mehr den Himmel. Die Sonne kam da kaum noch durch. Dazu wurden auf dem Talboden mit fortschreitender Tageszeit die Schatten länger. Tiefencastel selbst ist aufgrund seiner Lage ohnehin ziemlich finster.
 
 
Svizra | Schweiz:
Chantun Grischun | Kanton Graubünden

 
Rumantsch | RätoromanischTudestga | Deutsch
BeivaBivio¹
Brienz² | Brienz GR²Brinzauls
CastiTiefencastel¹
Corn da TinizongTinzenhorn
En | SelaInn
Gelgia | GügliaJulia
Lai da MarmoreraMarmorerasee
Lej da SeglSilsersee
Lej da SilvaplaunaSilvaplanersee
MalögiaMaloja¹
Pass digl Gelgia | Pass dal GügliaJulierpass¹
Piz Gelgia | Piz GügliaPiz Julier
Segl³Sils im Engadin³
SilvaplaunaSilvaplana¹
SursesOberhalbstein
Val d’AlvraAlbulatal
VasaraulsVazerol
 
¹derzeit übliche Bezeichnung vor Ort
²offiziell: Brienz/Brinzauls
³offiziell: Sils im Engadin/Segl
derzeit übliche Bezeichnung vor Ort