Franzenshöhe (2188) – Kehre 22 (2194) – Passo dello Stelvio (2757) – Molina-Bagni (1294) – Turripiano (1305) – Pian del Vino (1320) – Isolaccia (1384) – Semogo (1465)
2757 m s.l.m.
Sonne, Sonne, nichts als Sonne, und dazu wurde es alsbald ungewöhnlich warm. In der Sonne wurden trotz der Höhenlage auf über 2100 m s.l.m. rasch mehr als +30 °C erreicht. Durch die witterungsbedingt notwendige Anpassung der Reisegeschwindigkeit zog sich die Etappe länger als geplant. Am Morgen führte der Trafoier Bach etwas Wasser, nachdem er im Verlauf des Vortages trocken gefallen war. Der Verkehr auf der Passstraße blieb im erwarteten Rahmen. Durch Wohnmobile und die viel zu vielen Stadtpanzer wurde es aber immer wieder eng. Da fiel der regelmäßig zwischen Prad am Stilferjoch und der Passhöhe des Stilfer Joch verkehrende Linienbus schon gar nicht mehr störend auf, obwohl der trotz der extrakurzen Ausführung schon reichlich Platz auf der Straße und vor allem in den Kehren brauchte. Die Etappe startete im Bereich der montanen Baumgrenze und verlief daher erst mal oberhalb dieser.
Kurz vor der Passhöhe überquert die Nordostrampe die Provinzgrenze zwischen der „Autonome Provinz Bozen – Südtirol“ und der „Provincia di Sondrio“ und somit die offizielle Sprachgrenze zwischen zweispraching deutsch & italienisch in Südtirol und italienisch in Sondrio. Die reale Sprachgrenze liegt jenseits der Passhöhe, auf der noch deutsch und italienisch gesprochen werden.
Mit der Passhöhe des Stilfer Joch bzw. Passo dello Stelvio wurde das Dach der Tour erreicht. Obwohl anders als am
11.08.2020 dieses Mal ohne Corona-Zwangsmaßnahmen und Schnutenpullis herrschte auf dem „Höchsten Rummelplatz Europas“ nicht mehr Andrang als damals. Das damals noch lesbare Passhöhenschild auf der Passhöhe war dieses Mal so mit diesen sinnlosen Bapperln zugeklebt, da darauf nichts sinnvolles mehr zu erkennen war, weshalb es davon auch kein Foto gibt.
Nach dem
Col d'Iseran in Frankreich ist der Passo dello Stelvio der zweithöchste auf durchgängig asphaltierter Straße und somit mit nicht geländegängigen Fahrzeugen befahrbare Alpenpass. Die Landschaft an der Südwestrampe ist weniger spektakulär als die an der Nordostrampe, weshalb die Fahrtrichtung von Nord nach Süd optisch mehr zu bieten hat.
Anders als am
11.08.2020 wurde dieses Mal nicht bis Bormio gefahren, sondern knapp oberhalb ins Valdidentro Richtung Passo di Foscagno abgebogen. Ab diesem Abzweig begann der einzige längere Abschnitt dieser Tour, der bis dato noch nicht gefahren worden war. Zwischen Isolaccia und Semogo ging es nochmal etwas steiler bergauf, was sich nach der langen Abfahrt vom Passo delle Stelvio als deutlich suboptimal erwies. Wegen der Quartierverfügbarkeit war das aber unvermeidlich. Die Ankunft in Semogo erfolgte etwas spät und die Schatten waren schon entsprechend lang geworden.