Fahrradtouren Der Sackpfeyffer zu Linden

Alpen, Abreise, gefahren am 18.08.2020

Profilflach
RouteVerona (59) – Bahnfahrt: Verona Porta Nuova – München Hbf. – Nürnberg Hbf. – Hannover Hbf. – Hannover, Abfahrt vom Hauptbahnhof
Länge7,7 km (davon 5,8 km in Hannover)
Fahrzeit0 h 32 min
Reisezeit0 h 35 min
Schnitt14,3 km/h
Spitze22,9 km/h
Höhenmeter5 m
max. Höhe60 m ü.NHN
BeschreibungSchluss, Aus, Ende, vorbei! Die erste vollständige Alpenüberquerung in Nord-Süd-Richtung war nun Vergangenheit. Immerhin konnte diese Tour trotz Coronavirus-Pandemie wie geplant gefahren werden. Was auf dem Fahrrad 14 Tage (Westufer des Tegernsees bei Reit → Garda; beides keine Übernachtungsorte), wenn auch mit dem einen oder anderen Umweg über vier für diese Alpenüberquerung in Nord-Süd-Richtung geografisch nicht notwendige, für maximalen Fahrradfahrspaß aber zwingend erforderliche Bergpässe, dauerte, erledigte der Fernverkehrszug in der Gegenrichtung (Tunnel bei Chiusa di Verona → Kiefersfelden; beides keine Halte dieses Zuges) in knapp 5 Stunden.
Die Bahnstrecke Ferrovia del Brennero / Brennerbahn, die Verona mit Innsbruck verbindet, folgt zunächst dem Lauf der Adige / Etsch. Mit der Durchquerung eines Tunnels im Bereich der Chiusa di Verona (Deutsch historisch: Veroneser Klause) werden von Süden kommend die Alpen erreicht. Ab Bozen / Bolzano folgt die Bahnstrecke dem Verlauf der Eisack / Isarco bis zum Brennerpass/ Passo del Brennero. Dort wird die Grenze von Italien nach Österreich überquert. Die Bahnstrecke folgt nun dem Verlauf der Sill bis Innsbruck. Dort wechselt der Zug auf die Bahnstrecke Unterinntalbahn, die Innsbruck mit Kufstein verbindet und an der Grenze zwischen Österreich und Deutschland bei Kufstein endet. Dort wechselt der Zug auf die Bahnstrecke Rosenheim–Kufstein Grenze. In Kiefersfelden werden die Alpen nach Norden fahrend verlassen.
Der EC nach München Hbf. verlief Verona Porta Nuova mit nur 4 min Verspätung. Zunächst war er recht leer. Ab Bozen / Bolzano füllte er sich aber zunehmend, wurde aber nicht überfüllt. Bis zum Endpunkt München Hbf. blieb er gut gefüllt, womit sich der derzeit gebotene Abstand zwischen den Fahrgästen erledigt hatte. So nervig der „Maskenball“ im Zug auch war, erfüllten die Mund-Nase-Bedeckungen, die soweit sichtbar von allen Fahrgästen und dem Zugpersonal getragen wurden, immerhin ihren Zweck. Im Nachgang der Bahnabreise stellten sich keine Symptome von COVID-19, Grippe, Erkältung oder irgendeiner anderen durch Tröpfcheninfektion übertragbaren Seuche ein. München Hbf. wurde pünktlich erreicht. Dort reichte die Umsteigezeit zum Kauf einer warmen Mahlzeit. Der Zug nach Nürnberg Hbf. sah nicht nach einem ICE4 aus. An dem Wagen, der eigentlich das Fahrradabteil enthalten sollte, fehlte ein entsprechendes Symbol. An der Tür zu diesem Wagen wartete aber bereits ein Zugbegleiter und erklärte kurz die Situation. „Gebucht ist gebucht“ – und so konnte die Fahrt in dem Zug fortgesetzt werden. Für die Fahrradmitnahme waren zwei Sechserabteile als Sonderabteile für Personen gesperrt und die Tische darin hochgeklappt, sodass dort jeweils einige Fahrräder rein passten. Dieser Zug war wieder recht leer. Nürnberg Hbf. wurde pünktlich erreicht. In Nürnberg war ein fahrplanmäßiger Aufenthalt von fast anderthalb Stunden. Eine kleine Fahrradrunde durch Nürnberg zur Überbrückung der Wartezeit kam aber nicht in Frage, denn ein Verpassen des Anschlusszuges nach Hannover Hbf. etwa wegen einer Fahrradpanne hätte sehr leicht zu einem weiteren Reisetag führen können. Bei einem Ausfall des Zuges von Nürnberg Hbf. nach Hannover Hbf. wäre eine Fahrt mit Nahverkehrszügen am selben Tag gerade noch möglich gewesen, Hannover Hbf. wäre nachts mit dem letzten Zug ab Göttingen Hbf. erreicht worden. Bei so einer Fahrt mit Nahverkehrszügen hätte aber bereits eine einzige Verspätung mit Verpassen eines Anschlusses zu einer Übernachtung unterwegs geführt. Der ICE4 von Nürnberg Hbf. nach Hannover Hbf. blieb auf der gesamten Strecke recht leer. Hannover Hbf. wurde mit 4 min Verspätung erreicht – seltsame unerklärbare Fernwirkung von Verona Porta Nuova aus? Diese Tour war seit langem mal wieder eine, bei der weder bei der Anreise noch bei der Abreise per Bahn problematische Verspätungen, verpasste Anschlüsse oder gar Zugausfälle auftraten. Die geplante Bahnabreise war nicht ganz ohne Risiko. Der Ausfall des Zuges von Verona Porta Nuova nach München Hbf. hätte unweigerlich zu einer Übernachtung in Österreich oder Süddeutschland und somit zu einem weiteren Bahnreisetag geführt.
Die Alpentour 2020 war mit 14 Etappen die Tour mit der bis dato längsten Reisezeit. Sie führte über den bis dato höchstgelegenen Fahrrad fahrend erreichten Punkt, den Passo dello Stelvio (2757 m s.l.m.), der der zweithöchste Alpenpass mit einer durchgehend asphaltierten Straße ist. Höher liegt nur noch der Col de l’Iseran in Frankreich, dessen Passhöhe 7 m höher liegt als die des Passo dello Stelvio. Alle noch höher gelegenen Alpenpässe erfordern ein geländegängiges Fahrrad oder sind nur zu Fuß passierbar. Alle Straßen in den Alpen, die auf Höhen oberhalb des Col de l’Iseran führen, sind für nicht geländegängige Fahrräder Sackgassen. Da sich Etappen mit einer Sackgasse als Bergziel bei den Alpentouren bisher nicht bewährten und eine Fahrt über den Col de l’Iseran und somit durch Frankreich zumindest alltagstaugliche Grundkenntnisse der französchen Sprache erfordert, dürften Höhen oberhalb des Passo dello Stelvio nur schwierig erreichbar sein. Diese Tour beinhaltete die bis dato größte Höhendifferenz (2698 m) zwischen dem „Dach der Tour“ auf der Passhöhe des Passo dello Stelvio (2757 m s.l.m.) und dem „Keller der Tour“ in Verona (59 m s.l.m.). Für eine größere Höhendifferenz müsste eine Tour am Unterlauf des Po oder an der Mittelmeerküste beginnen oder enden und über den Passo dello Stelvio führen, wobei ein Beginn oder Ende an der Mittelmeeerküste auch nur weitere 59 m Höhendifferenz, dafür aber zusätzliche Flachetappen brächte. Die Übernachtung im Berghotel Franzenshöhe (2188 m s.l.m.) war die bis dato höchstgelegene. Diese Tour war die erste vollständige Alpenüberquerung gefahren in Nord-Süd-Richtung beginnend am Westufer des Tegernsees bei Reit und endend in Garda am Ostufer des Lago di Garda. Noch weiträumiger gedacht wäre eine Alpenüberquerung von der Donau bis zum Po, aber die enthielte am Anfang und am Ende jeweils mehrere Flachetappen und bei vertretbar langer Reisezeit zu wenige Bergpässe.

Abfahrt vom Quartier 
Abfahrt vom Quartier
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Blick auf die Südflanke der Alpen auf dem Weg zum Bahnhof…  
Blick auf die Südflanke der Alpen auf dem Weg zum Bahnhof …
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… und ein letzter Blick auf die Südflanke der Alpen 
… und ein letzter Blick auf die Südflanke der Alpen
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Bahnhof Verona Porta Nuova, Startpunkt der Bahnabreise 
Bahnhof Verona Porta Nuova, Startpunkt der Bahnabreise
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Tourende in Verona 
Tourende in Verona
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in Nürnberg, Blick vom Hbf. auf Frauentor und Frauentorturm 
in Nürnberg, Blick vom Hbf. auf Frauentor und Frauentorturm
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Statistik Alpentour 2020
Anzahl Etappen 14 + An-/Abreise (2)
Länge615 km
Fahrzeit53 h 00 min
Schnitt11,2 km/h
Spitze41,8 km/h
Höhenmeter8733 m
max. Höhe2757 m s.l.m.



Alpen, 14. Etappe
Alpen, 14. Etappe
17.08.2020
Calenberger Land, 11.09.2020
Calenberger Land
11.09.2020
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letzte Aktualisierung: 18.09.2020