Fahrradtouren |
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Profil | |
Route | Gossensaß (1098) – Brennerpass (1374) – Bahnfahrt: Brenner Bf. – Innsbruck Hbf. – Hall in Tirol Bf. – Hall in Tirol (574), Abfahrt vom Bahnhof |
Länge | 19,2 km |
Fahrzeit | 2 h 01 min |
Reisezeit | 3 h 55 min |
Schnitt | 9,5 km/h |
Spitze | 24,9 km/h |
Höhenmeter | 285 m |
max. Steigung | 13 % |
max. Höhe | 1374 m.ü.A. |
Beschreibung | Das Unwetter vom Vorabend war nur ein Vorgeschmack auf das, was an diesem Tag folgte. Die Großwetterlage verhieß nichts Gutes. Die Heißluft aus Nordafrika hatte sich in den vergangenen Tagen über den Alpenhauptkamm hinweg bis weit nach Nordosten vorgearbeitet und dort auch für den einen oder anderen neuen Hochtemperaturrekord gesorgt. Auf diese riesige Heißluftmasse sollte nun die Kaltluftmasse eines ebenfalls riesigen Atlantiktiefs, das von Nordwesten heran rückte, treffen. Dass das Aufeinandertreffen zweier so unterschiedlicher riesiger Luftmassen nicht geräuschlos erfolgen würde, war klar. Nicht klar war allerdings, wann das an diesem Tag passieren würde. Zum Start der Etappe schien die Sonne zwischen den noch eher harmlosen Wolken hindurch, weshalb Hoffnung bestand, dass das schlechte Wetter erst einige Stunden später einsetzen würde. Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt, aber sie stirbt! Und das geschah bereits wenige Kilometer später im Pflerschtal. Der Regen setzte zunächst im Wipptal ein und erreichte das Pflerschtal genau zu dem Zeitpunkt, als die steile Rampe hin zum Brennerradweg auf der alten Bahntrasse gefahren und in den über 10 % steilen Stücken geschoben wurde. Da es bis zur Passhöhe bergauf ging, wurde nur die Regenjacke übergezogen. Mit dem Erreichen des Brennerradweges wurde aus dem Regen ein Unwetter mit Gewitter, Starkregen und Sturm, der von der Passhöhe talabwärts blies. Das Bergpanorama verschwand bald hinter Wolken und Regen und dieses Wetter begleitete die Fahrt bis zur Passhöhe. Kurz vor der Passhöhe erfolgte wegen einer Brückensanierung im Zuge des Brennerradweges eine Umleitung über die zu dem Zeitpunkt stark befahrene Straße. Die Umleitung war zwar kurz, beinhaltete aber zusätzliche Höhenmeter mit einer steilen Rampe bergauf und eine ebenso überflüssigen Abfahrt bei dem Schietwetter. Während der knapp einstündigen Mittagspause auf der italienischen Seite der Passhöhe zeichnete sich überhaupt keine Wetterbesserung ab und die Temperatur lag bei +11 °C. Daher wurde nach der Mittagspause nur noch die Grenze nach Östereich überquert. Nach wenigen Metern in Österreich wurden mit der Fahrt zum Bahnhof Brenner die Etappe und damit praktisch auch die Tour unplanmäßig vorzeitig abgebrochen. Eine Fortsetzung der Etappe erschien sinnlos, da wegen der Möglichkeit des Umstieges in die Bahn keine Notwendigkeit zur Weiterfahrt auf dem Fahrrad bestand. Es war kalt, nass und windig. Von den umliegenden Bergen war nichts mehr zu sehen, und das Unwetter hätte zusätzliche Gefahren in der Abfahrt geboten, die auf österreichischer Seite auf der Straße erfolgt wäre. Die ursprünglich geplante Route, die ab Matrei am Brenner auf die Alte Salzstraße nach Hall in Tirol gewechselt hätte und eine Gegensteigung beinhaltet, wäre bei dem Starkregen eh nicht in Frage gekommen, und die Strecke nach Innsbruck, die bei früheren Touren schon sowohl in dieser als auch in der Gegenrichtung gefahren worden war, war bei dem Unwetter auch keine Alternative zur Bahnfahrt. Am Bahnhof Brenner fanden sich zahlreiche Fahrradfahrer ein, denen die Weiterfahrt auf dem Fahrrad von der Passhöhe bergab sinnlos erschien. Etwa fünf Minuten vor der Abfahrt der S-Bahn nach Innsbruck fuhr ein Bummelzug nach Süden ab, dessen Fahrradabteil sich genauso mit nassen Fahrrädern füllte wie wenige Minuten später das Fahrradabteil der S-Bahn. In Innsbruck erfolgte der Umstieg in die S-Bahn-Linie, die planmäßig erst am nächsten Morgen ab Hall in Tirol für die Abreise genutzt werden sollte. In Hall in Tirol regnete es immer noch, aber es herrschte kein Unwetter im Inntal. Abends in den österreichischen Nachrichten war das Unwetter Hauptthema. In einigen Tälern in Tirol hatte das Unwetter schwere Schäden durch Blitzschlag, Windwurf, Überflutungen und Murgänge angerichtet, das Wipptal war noch glimpflich davon gekommen. |
in Gossensaß noch Sonnenschein 300 dpi JPEG |
Blick über Gossensaß auf das Gossensaß Viadukt 300 dpi JPEG |
Blick ins Pflerschtal talaufwärts, die Ötztaler Alpen komplett in Wolken 300 dpi JPEG |
Nebelschwaden erzeugt durch über den Alpenhauptkamm ins Pflerschtal absinkende Kaltluft 300 dpi JPEG |
eine kleine Mure vom Vortag 300 dpi JPEG |
über dem Wipptal aufziehender Regen 300 dpi JPEG |
der letzte "Gipfelblick" dieser Tour vom Brennerradweg aus 300 dpi JPEG |
Zoom auf den Gipfel des Schleyerberges 300 dpi JPEG |
Blick ins südliche Wipptal talabwärts 300 dpi JPEG |
Blick ins südliche Wipptal talaufwärts 300 dpi JPEG |
"Dach der Etappe": Brennerpass 300 dpi JPEG |
Blick von Österreich aus zum Grenzstein 300 dpi JPEG |
Zoom auf den Grenzstein 300 dpi JPEG |
unplanmäßiges Etappenende auf dem Bahnhof ☹ 300 dpi JPEG |
Blick nach Nordwesten über die Stumpfgleise für die Bummelzüge nach Österreich 300 dpi JPEG |
Blick nach Nordosten über die Durchgangsgleise zur Grenze 300 dpi JPEG |
Zoom durch den Starkregen auf die Grenze 300 dpi JPEG |
einen Tag zu früh an diesem Bahnsteig, Blick nach Osten … 300 dpi JPEG |
… und Blick nach Westen 300 dpi JPEG |
Innbrücke beim Quartier 300 dpi JPEG |
der Inn, Blick flussaufwärts … 300 dpi JPEG |
… und Blick flussabwärts 300 dpi JPEG |
Italien: Autonome Provinz Bozen – Südtirol | Provincia Autonoma di Bolzano – Alto Adige | |
Deutsch | Italienisch |
Bahnhof Brenner | Stazione di Brennero |
Brenner (Ortschaft) | Brennero |
Brennerbahn | Ferrovia del Brennero |
Brennerpass | Passo del Brennero |
Gossensaß | Colle Isarco |
Ötztaler Alpen | Alpi Venoste |
Pflerschtal | Val di Fleres |
Wipptal (südlich des Brennerpasses) | Alta Valle Isarco |
Alpen, 12. Etappe 05.08.2017 |
Alpen, Abreise 07.08.2017 |
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© Sönke Kraft, Hannover 2017 letzte Aktualisierung: 03.09.2017 |