Profil
Route
Auer (261) – Pinzon (413) – Montan an der Weinstraße (462) – Kalditsch (715) – Pausa (958) – Kaltenbrunn (999) – San-Lugano-Sattel (1097) – Cavalese (993) – Tesero (980) – Panchià (959)
Länge
39,3 km
Fahrzeit
4 h 49 min
Reisezeit
9 h 10 min
Schnitt
8,2 km/h
Spitze
33,8 km/h
Höhenmeter
887 m
max. Steigung
20 %
max. Höhe
1097 m s.l.m.
Beschreibung
Für die Route von Auer bis zum San-Lugano-Sattel gibt es zwei Möglichkeiten, entweder die stark mit Stinkeverkehr belastete SS48, die auf längeren Abschnitten im Talgrund verläuft, oder den als Schotterpiste ausgeführten Fleimstalbahn-Radweg, der abseits vom Talgrund im Hang verläuft, fünf Tunneldurchfahrten bietet und weiter oben im Wald verläuft. Die Fleimstalbahn war eine schmalspurige Eisenbahn zwischen Auer im Etschtal und Predazzo im Fleimstal. Die Bahntrasse wurde als Adhäsionsbahn zunächst mit einer Spurweite von 760 mm angelegt, wobei eine Umspurung auf Meterspur bereits eingeplant wurde. Der Regelbetrieb wurde im Jahr 1918 aufgenommen. Die Umspurung auf Meterspur erfolgte zusammen mit der Elektrifizierung im Jahr 1929. Der Betrieb wurde im Jahr 1963 entgültig eingestellt. Auf der ehemaligen Bahntrasse steigt der Radweg moderat und sehr gleichmäßig an. Bei Pinzon verlässt der Radweg allerdings die ehemalige Bahntrasse und durchquert den Ort mit bis zu 20 % Neigung, was für einen Radweg eine krasse Fehlplanung darstellt. In Montan an der Weinstraße wechselt der Radweg wieder auf die ehemalige Bahntrasse.
Wegen des sonnig-schwülheißen Wetters fiel die Wahl auf den Fleimstalbahn-Radweg. Die Luft war schon am Morgen zum Schneiden. Da musste nicht auch noch eine Wolke aus Autoabgasen und Feinstaub bergauf durchgezogen werden. Anders als auf dem Etsch-Radweg am Vortag hielt sich der Fahrradverkehr auf dem Fleimstalbahn-Radweg in überschaubaren Grenzen. Oberhalb des 2. Tunnels erfolgte eine baustellenbedingte Umleitung auf einem sehr steilen Weg nach Kalditsch, womit nach der kurzen steilen Rampe zwischen SS12 und ehemaliger Bahntrasse und der Ortsdurchfahrt Pinzon die dritte Schiebestrecke anstand. Von Kalditsch aus boten sich die letzten weiten Blicke ins Etschtal. Etwa ab Kalditsch besserte sich auch allmählich die Luftqualität, schwülwarm blieb es aber bis zum Etappenende. Nach reichlich mittelgebirgiger Landschaft zeigten sich mit dem Blick über San-Lugano auch wieder alpine Landschaften am Horizont. In San Lugano wurde für den Rest der Etappe auf die im Hang verlaufende SS48 gewechselt. Ein Wechsel auf den knapp südlich von San Lugano ausgeschildeten Radweg „pista ciclabile val di Fiemme-Fassa“ hätte zusätzliche Streckenkilometer und vor allem zusätzliche Höhenmeter bergauf gebracht, was im Rahmen dieser Etappe entbehrlich war. Zudem hätte der Wechsel eine Fahrt auf dem Talboden des Val di Fiemme bedeutet, wo es zum Abend hin schneller dunkel wurde und sich auch keine so weiten Blicke über das Tal wie von der SS48 aus geboten hätten. Knapp südlich von San-Lugano wurde die Grenze zwischen den Provinzen Südtirol (amtlich: „Autonome Provinz Bozen – Südtirol | Provincia Autonoma di Bolzano – Alto Adige“) und Trentino (amtlich: „Provincia autonoma di Trento“) und damit einhergehend auch die Sprachgrenze zwischen „bilingual deutsch & italienisch“ und „italienisch“ überquert. Zum späteren Nachmittag und Abend hin bildeten sich auch höhere Quellwolken, von denen einige nach Regen aussahen, aber es blieb bis zum Ende der Etappe trocken. Von der SS48 aus reichte der Blick bis zur Gruppo delle Pale in den Dolomiten, die kurz vor Etappenende Alpenglühen zeigte.