Fahrradtouren

Alpen, 06. Etappe, gefahren am 28.07.2013

Profil
Route	Savognin (1180) – Tinizong (1232) – Rona (1410) – Mulegns (1482) – Furnatsch (1537) – Bivio (1769) – Julierpass (2284) – Transfer: Julierpass – Silvaplana (1815)
Länge	27,8 km
Fahrzeit	4 h 00 min
Reisezeit	7 h 30 min
Schnitt	6,9 km/h
Spitze	30,4 km/h
Höhenmeter	1100 m
max. Steigung	11,7 %
max. Höhe	2284 m ü. M.
Beschreibung	Mit dieser Etappe stand die Königsetappe auf dem Programm. Gleich innerhalb von Savognin lagen kurze, aber steile Rampen mit mehr als 10 % im Weg. Erst auf der Julierstraße angekommen begann dann das Einrollen bei zunächst sehr moderater Steigung. Zwischen Tinizong und Rona liegt eine sogenannte Talstufe, also ein recht abrupter Wechsel zwischen zwei Höhenlagen des Tals, was sich deutlich in der Steigung der Straße bemerkbar macht. In Mulegns zieht die Steigung nochmals auf über 10 % an, da der Ort im Hang und an einer Engstelle liegt und somit kein Platz für Serpentinen ist. Oberhalb von Bivio ändert das Tal der Julia seine Richtung um gut 80° und führt nun bergauf nach Osten. Nach bislang recht entspannter Fahrt änderte sich der Charakter dieser Ertappe schlagartig. Irgendwo zwischen 1900 und 2000 Metern Höhe versagte der Freilauf. ☹  Die Kassette drehte im Leerlauf, etwa beim Anhalten, einfach mit, wodurch die Kette gegen das stehende Kettenblatt gewickelt wurde. Da bei der Bergauffahrt Leerlaufphasen nur von sehr kurzer Dauer sind, führte dies hier nicht zu einem Kettenriss oder einem Blockieren des Hinterrades. Da sich am ausgebauten Hinterrad der Freilauf durch kräftiges Drehen der Kassette wieder lösen ließ, wurde zunächst weiter gefahren. Ein lautes ratterndes Geräusch im Leerlauf zeigte jedoch, dass der Freilauf stark beschädigt war. Auch hakte der Freilauf immer wieder mal kurzzeitig. Daher musste die Fahrweise angepasst werden. Um die Belastung zu minimieren, wurde immer rechtzeitig herunter geschaltet und somit der größte Teil der verbleibenden Strecke bis zur Passhöhe im kleinsten Gang gefahren, was die Fahrzeit verlängerte. Vor jedem Anhalten wurden die Schuhe unmittelbar nach dem Ende des Tretens aus den Pedalen geklickt, damit das Kettenblatt im Falle eines hakenden Freilaufs mitdrehen konnte und die Kette sich somit nicht aufwickeln konnte. Mit dieser angepassten Fahrweise wurde die Passhöhe später als erwartet erreicht. Dort fiel dann die Entscheidung, den nächsten Transport nach Silvaplana zu nutzen, da eine Abfahrt mit dem beschädigten Freilauf zu gefährlich wäre. ⚠  Selbst bei langsamer Bergabfahrt hätte ein Haken des Freilaufs nahezu unweigerlich dazu geführt, dass sich die Kette gegen das stehende Kettenblatt aufgewickelt hätte. Im günstigsten Fall wäre die Kette dabei gerissen und abgeworfen worden. Im ungünstigsten Fall hätte das Hinterrad blockiert, was zu einem Sturz hätte führen können. Und ein Sturz auf einer Bergstraße kann auch letal im Abgrund enden. Die Idee, die Kette zu demontieren und nach Silvaplana zu rollen kam erst abends im Hotel. Wirklich sicher wäre diese Methode aber auch nicht gewesen, denn der beschädigte Freilauf hätte sich auch mit der Achse verklemmen können, was dann zu einem Blockieren des Hinterrades oder einer Beschädigung der Ausfallenden geführt hätte. So nahm diese Etappe ein sehr unschönes Ende in Silvaplana, wo gleich nach der Ankunft die Fahrradreparatur organisiert wurde. Wenigstens musste die Fahrradwerkstatt nicht lange gesucht werden, da sie gleich neben dem Nachtquartier lag. In Silvaplana erfolgte die bislang höchstgelegene Übernachtung.

Blick über Savognin auf den Piz Mitgel im Morgenlicht  300 dpi  JPEG	die Julia in Savognin, Blick flussaufwärts  300 dpi  JPEG
die Julia in Savognin, Blick flussabwärts  300 dpi  JPEG	zwischen Savognin und Tinizong, Blick auf die Talstufe  300 dpi  JPEG
Blick von oberhalb der Talstufe auf Tinizong und Savognin  300 dpi  JPEG	Blick von Norden aus auf die Engstelle zwischen Rona und Mulegns  300 dpi  JPEG
Blick nach Norden auf Rona und den Piz Mitgel  300 dpi  JPEG	Westwand in der Engstelle zwischen Rona und Mulegns  300 dpi  JPEG
Blick über Mulegns auf die Engstelle zwischen Rona und Mulegns  300 dpi  JPEG	die Julia bei Furnatsch, Blick flussaufwärts  300 dpi  JPEG
die Julia bei Furnatsch, Blick flussabwärts, und die am Abgrund verlaufende Julierstraße  300 dpi  JPEG	Blick über den Lai da Marmorera nach Süden, im Hintergrund der Piz Grevasalvas mit Schneefeldern  300 dpi  JPEG
Blick ins Valletta da Beiva von Bivio aus  300 dpi  JPEG	Bivio, nördlicher Ortseingang  300 dpi  JPEG
die Julia südlich oberhalb von Bivio, Blick flussaufwärts  300 dpi  JPEG	die Julia noch etwas weiter oben, Blick flussaufwärts …  300 dpi  JPEG
… und Blick flussabwärts  300 dpi  JPEG	Julierstraße und Julia, Blick nach Osten  300 dpi  JPEG
Zoom auf die Kehrengruppe, in der dann der Freilauf versagte  300 dpi  JPEG	Blick von oben über die Kehrengruppe nach Westen  300 dpi  JPEG
die Julierstraße an der Waldgrenze, im Hintergrund v. l. n. r.: Piz da las Coluonnas und Piz Lagrev  300 dpi  JPEG	die Julia auf gleicher Höhe, Blick von einer Brücke aus flussaufwärts …  300 dpi  JPEG
… und Blick flussabwärts, im Hintergrund am oberen Bildrand der Piz Neir  300 dpi  JPEG	die Julierstraße an der Baumgrenze, im Hintergrund v. l. n. r.: Piz Valletta, Piz Julier, Chüern Nair und Piz Albana  300 dpi  JPEG
Julierstraße, Blick nach Osten auf Sur Gonda und La Veduta  300 dpi  JPEG	aus dem Val d'Agnel fließt die Julia bis zur Julierstraße nach Süden  300 dpi  JPEG
Julierpass, Passhöhe, Blick nach Westen  300 dpi  JPEG	"Dach der Etappe": Julierpass, Passhöhe — Blick nach Osten  300 dpi  JPEG
Abendstimmung in Silvaplana, Blick nach Osten auf v. l. n. r.: den Piz Surlej und den Munt Arlas  300 dpi  JPEG	Wegweiser in Silvaplana, nach links auf die letzte Etappe, nach rechts auf die nächste Etappe  300 dpi  JPEG
Blick über den Silvaplanasee auf den Piz da la Margna  300 dpi  JPEG	Blick über Surlej auf v. l. n. r.: den Piz Surlej und den Munt Arlas  300 dpi  JPEG

Alpen, 05. Etappe 27.07.2013

Alpen, 07. Etappe 29.07.2013

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© Sönke Kraft, Hannover 2013 letzte Aktualisierung: 16.09.2013